Vieles in Gescher trägt seine Handschrift

Verdienstmedaille für Ewald Koller

  Gescher. Museumshof, Kutschenmuseum und viele Vereinsaktivitäten in Gescher tragen seine Handschrift. Für dieses langjährige Wirken im kulturellen Bereich hat der Bundespräsident Ewald Koller – wie kurz berichtet – mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Landrat Gerd Wiesmann überreichte die hohe Auszeichnung in einer Feierstunde im Rathaus.

   „Ehrenamtliches Engagement ist ein unverzichtbares Element für den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagte Wiesmann. In seiner Laudatio ging er auf den hohen Wert  des Ehrenamtes für das Funktionieren unserer Gesellschaft ein. Koller zähle zu den Menschen, „die ihre Zeit, Kraft und Fähigkeiten nicht nur für die eigene Existenz und ihre Familie einsetzen, sondern auch für die Gestaltung ihrer Stadt und das Zusammenleben der Menschen“. Von 1982 bis 1999 hatte Koller den Vorsitz im Heimatverein inne. In dieser Funktion habe er die Erweiterung des Museumshofes „Auf dem Braem“ betrieben. Wiesmann erinnerte an die Errichtung von „Museschoppe“, Backofen, Brauhaus und Remise. Im gleichen Zeitraum habe Koller maßgeblichen Einfluss auf den Umbau der ehemaligen Turnhalle zu einem Kutschenmuseum genommen – und die Vereinsmitglieder motiviert, mit viel Eigenleistung zum Umbau beizutragen. Ein Höhepunkt des Vereinslebens in Gescher sei das Erntedankfest, dessen Programm Koller maßgeblich konzipiert und umgesetzt habe. Noch heute arbeite Koller im „Montagskreis“ mit, der sich mit lokalen Veranstaltungen befasse. Wegen seiner Verdienste um den Verein hätten ihn die Heimatfreunde 1999 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

   Seit 1982 sei Koller auch Vorsitzender der St.-Ludgerus-Schützengilde Harwick. Hier sei es ihm ein besonderes Anliegen, die jüngeren Mitglieder in die Vorstandsarbeit einzubinden. Die Tätigkeiten und Funktionen zeichneten ein Bild von Koller, „das von hohem Pflichtbewusstsein und starkem gesellschaftlichen Engagement geprägt ist“, bilanzierte der Landrat und überreichte die Medaille.

   Im Namen von Rat und Verwaltung gratulierte Bürgermeister Heiner Theßeling, der den Geehrten schon aus Schulzeiten kennt und mit einer Anekdote aus jener Zeit aufwartete. „Unser Gemeinwesen lebt davon, dass Bürger wie Ewald Koller an seiner Gestaltung mitwirken“, sagte Theßeling. Ein Wesenszug von Ewald Koller sei die Begabung, andere für ein Vorhaben motivieren und begeistern zu können. Da die Übernahme von Ehrenämtern in der Familie Koller üblich sei, falle vom Glanz des Ordens auch ein wenig auf die Geschwister und Eltern.

   Mit so einer Ehre habe er nie gerechnet, sagte Koller. Als er den Brief des Landrates geöffnet habe, sei er „einfach platt“ gewesen. Sein Dank gelte allen, die an der Antragstellung mitgewirkt hätten, besonders aber seiner Ehefrau Christel, die ihn immer unterstützt und getragen habe.

Ewald Koller (r.) ist die Verdienstmedaille verliehen worden. Mit ihm freuen sich (v.l.) Bürgermeister Theßeling, Landrat Gerd Wiesmann und Ehefrau Christel Koller

Ewald Koller (r.) ist die Verdienstmedaille verliehen worden. Mit ihm freuen sich (v.l.) Bürgermeister Theßeling, Landrat Gerd Wiesmann und Ehefrau Christel Koller